Universitäts-Entwurf Bauhaus-Universität Weimar | Museumsbau | Berlin

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Porzellan Sammlung Berlin

Zusammenarbeit mit Jeannine Becker

Die Entwurfsaufgabe war die Gestaltung eines Museums für zeitgenössisches Porzellan am Rolandufer in Berlin. Als leuchtender Solitär setzt sich das Gebäude durch Form und Materialität markant vom städtischen Umfeld ab und positioniert sich selbstbewusst im urbanen Gefüge.

Die Fassade des Gebäudes besteht aus vorgefertigten Betonelementen und hinterleuchtetem Strangglas und nimmt damit direkt Bezug auf den Herstellungsprozess von Porzellan. Die massiven, strukturierten Betonelemente erinnern an die Gipsformen, in denen Porzellan gegossen wird – roh, funktional und formgebend. Im Kontrast dazu steht das transluzente Strangglas, das mit seiner feinen, glatten Oberfläche und der leuchtenden Tiefe das fertige Porzellanobjekt symbolisiert. So spiegelt die Gebäudehülle in ihrer Dualität aus Schwere und Leichtigkeit, aus Form und Veredelung, die Transformation des Materials vom rohen Abdruck zur feinen, lichtdurchlässigen Gestalt wider.

Indigoblau ist in der Porzellanmalerei bedeutend, da es als Kobaltpigment die hohen Brenntemperaturen übersteht. Es prägt seit Jahrhunderten das typische Blau-Weiß-Dekor und verbindet technische Beständigkeit mit traditioneller Ästhetik. Um die Objekte der Ausstellung gezielt zur Geltung zu bringen, sind einzelne Räume mit intensiven Wandfarben gestaltet. So entsteht ein wirkungsvoller Kontrast, der die Exponate visuell hervorhebt und ihre ästhetische Wirkung unterstreicht.

Im versetzt angeordneten Nebengebäude befinden sich Werkstätten, Brenn- und Workshopräume, die Raum für praktische Arbeit und kreative Prozesse bieten. Hier können Besucher*innen sowie Kunstschaffende den Herstellungsprozess von Porzellan unmittelbar erleben – vom Modellieren und Gießen bis zum Brennen und Gestalten. Die funktionale Architektur des Gebäudes ergänzt das Ausstellungshaus und schafft einen lebendigen Ort des Austauschs, Lernens und künstlerischen Arbeitens.

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